Die Pflanzanleitung als Download
Pflanzgrube ausheben
Die Pflanzgrube muss groß genug sein (ca. 80 cm im Durchmesser).
Die Grassoden werden flach abgestochen und neben das Pflanzloch gelegt.
Das Pflanzloch wird auf ca. 50 cm Tiefe ausgehoben und getrennt in Ober- und Unterboden neben der Grube abgelagert. Die Pflanzsohle wird spatentief gelockert. Grobe Steine werden entfernt. So kann der Baum schnell in die Tiefe wurzeln.
Pflanzpfahl einschlagen
Der Pflanzpfahl mit einer Länge von 2,50 und Durchmesser von mind. 8 cm wird in der Westrichtung des zu pflanzenden Baumes eingeschlagen.
Wühlmausschutz einbringen
Bei Obst- bzw. Wildobstgehölzen ist jeder angepflanzte Einzelbaum durch einen in den Boden eingelassenen Wühlmausschutz aus unverzinktem Draht zu schützen. Der Durchmesser sollte mind. 60 cm, idealerweise 80 cm betragen. Das Drahtgeflecht muss dabei den Wurzelhals eng umschließen und bis mind. 50 cm Tiefe am Rand der Pflanzgrube geführt werden. Nach unten sollte der Korb offenbleiben.
Pflanzschnitt
Der Pflanzschnitt der Bäume ist vor dem Pflanzen durchzuführen. Dabei sind sich kreuzende und scheuernde sowie beschädigte Äste zu entfernen, der Leittrieb (Terminale) freizustellen und konkurrierende Triebe zu entfernen. Die Seitenäste werden um ca. 1/3 eingekürzt.
Bei Obstgehölzen wird beim Pflanzschnitt auf eine sinnvolle Anzahl (3-4) und genügend Abstand der Leitäste untereinander geachtet.
Bei wurzelnackten Bäumen werden nur beschädigte Wurzeln zurückgeschnitten, bei Containerware werden alle Wurzeln weggeschnitten, die aus dem Ballen heraus an der Innenseite des Topfes wachsen.
Bei Ballenware wird das Ballentuch nach Verankerung des Baumes um den gut durchwurzelten Ballen aufgeknotet und der Drahtballen geöffnet. Tuch und Draht können im Boden verrotten.
Baum setzen und Pflanzloch verfüllen
Wichtig ist die richtige Setzhöhe des Baumes: Die Wurzelansätze sollen noch sichtbar bleiben. Der Baum soll in der gleichen Pflanztiefe wie in der Baumschule stehen. Als Hilfsmittel vor Ort kann eine Latte bzw. der Spatenstiel genutzt werden, der über die gegenüberliegenden Ränder der Grube gelegt wird und somit die richtige Pflanzhöhe bestimmen hilft.
Da sich die Erde im Pflanzloch nach dem Pflanzen noch setzt, sollte prinzipiell etwas höher gepflanzt werden.
Das Pflanzloch wird gut mit Erde aufgefüllt, es darf keine Hohlräume geben. Es wird die Aushuberde verwendet, dabei die Trennung nach Ober- und Unterboden beachtet. Beim Auffüllen wir die gesamte Erde immer wieder mit Bentonit bzw. Ur-Gesteinsmehl (ca. 1 kg pro Pflanzgrube) und Algenkalk (ca. 100 g pro Pflanzgrube) bestreut und durchgerottete Komposterde (ca. 80 l) wird insbesondere der oberen Bodenschicht beigemischt. Es sollten dabei keine kurz- und mittelfristigen Düngemittel, wie z.B. Mineraldünger oder Hornspäne zugesetzt werden. Das garantiert, dass sich die Wurzeln auf der Suche nach Nahrung weit verzweigen, was den Baum standfest macht.
Anbinden des Baumes
Der Baum wird mithilfe von Kokosstrick angebunden, indem mehrere Achterschlinge um Baum und Pfahl geführt werden. Mit den verbleibenden Enden des Kokosstrickes wird ein Steg gewickelt, der ein Reiben des Baumes am Pfahl verhindert. Der Strick wird etwas unterhalb der Stammschlaufe am Pfahl mithilfe einer Krampe befestigt.
Gießmulde
Durch die Ausformung eines Gießrandes mithilfe der umgedreht abgelegten Grassodenstücke wird eine Gießmulde geschaffen, die die Aufnahmekapazität von mindestens einer Gießkannenfüllung (20 l) hat. Nach der Pflanzung wird der Baum ordentlich angegossen (50-60 l Wasser).
Stammschutz
Der Stamm muss gegen Verbiss durch Wild- und Haustiere sowie gegen Sonneneinstrahlung geschützt werden. Eine Schilfrohrmatte kann sowohl gegen Wildverbiss wie auch als Sonnenschutz verwendet werden.
Um Haustiere fernzuhalten ist ein Dreibock mit Knotengeflecht zu ummanteln. Der thermische Sonnenschutz kann dann durch einen jährlich im Vorfrühling durchgeführten Kalkanstrich bzw. mit mehrjährig haltender Handelsware erfolgen.
Wässern
Im ersten und zweiten Jahr ist der Baum regelmäßig zu wässern: dabei gilt es, die Gießintervalle möglichst lang und die Gießmenge möglichst hoch zu gestalten. Ein Bewässern alle 7-10 Tage mit 50-75 Liter Wasser ist ideal. Niederschläge ab 20 mm Regenmenge sparen einem Gießgang ein. Ab dem dritten Standjahr sind die Gießintervalle je nach Witterung immer weiter zu strecken.
Bewässerungssäcke mit einem Fassungsvermögen von mind. 75 l können zur Bewässerung eingesetzt werde. Sie werden idealerweise am Pfahl neben dem Baum positioniert.
Folgepflege
Die Baumscheibe ist mehrere Jahre frei von Bewuchs zu halten und idealerweise einmal im Jahr mit leicht verrottbarem Material wie Laubkompost oder Rindenmulch zu mulchen. Hackschnitzel sind ungünstig, da sie beim Verrotten organisches Material binden. Eine Vergrasung ist weiterhin solange wie möglich durch flaches Hacken zu verhindern.