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Hinweise zur Sortenwahl bei Obstbäumen

Hinweise zur Sortenwahl als Download

Der Obstbau findet seine besten Bedingungen ganz allgemein auf einem sandigen, humosen Lehmboden sowie auf humosen Lößböden.
Sandböden sind obstbaulich günstig, wenn neben Grobsand auch Feinsand enthalten ist und sie sich so dem Lehmboden nähern. Günstige Niederschlags- und Grundwasserverhältnisse, Bewässerungsmöglichkeiten und eine regelmäßige Düngung mit organischen Düngemitteln spielen dabei jedoch eine große Rolle, da Sandböden erst hierdurch obstfähig werden. Brauchbar sind Sandböden besonders für Sauerkirschen, Pflaumen und Kernobst auf starkwüchsigen Unterlagen.

Apfel

Als verhältnismäßig flachwurzelndes Gehölz verlangt der Apfel einen guten, genügend durchlässigen und feuchten Boden bei mindestens 550 mm Jahresniederschlag. Hochstämme mit starkwachsenden Sämlingsunterlage sind hinsichtlich Bodengüte und Nährstoffgehalt anspruchsloser als Viertel- und Halbstämme auf schwachwachsenden Unterlagen. Flachgründige und durchlässige Sandböden sind brauchbar, wenn im Untergrund günstige Feuchtigkeitsverhältnisse herrschen und eine gute Düngung gewährleistet ist.

Birne

Bei günstigen Feuchtigkeitsverhältnissen im Untergrund kommt die Birne auch auf trockeneren Boden fort, da die Wurzel mehr in die Tiefe gehen als beim Apfel. Die Birne braucht vor allem trockene, warme Lagen mit nährstoffreichen Böden bei mindestens 450 mm Jahresniederschlag.

Süßkirsche

Als Herzwurzler verlangt die Süßkirsche einen warmen, durchlässigen, nährstoffreichen und tiefgründigen Boden. Mit Steinweichsel als Unterlage können auch arme, sandige Böden genutzt werden. Sauerkirschen haben von allen Obstarten die geringsten Ansprüche an Standort und Klima.

Pflaume

Als Flachwurzler nimmt die Pflaume auch mit flachgründigen Boden vorlieb. Sie ist dabei auch relativ anpassungsfähig, beste Leistungen erzielt sie jedoch auf einem warmen, nährstoffreichen, humosen und feuchten Boden. Die Wärmeansprüche steigen in der Folge rundfrüchtige Pflaumen – Zwetschen – Renekloden.


Sortenwahl auf Streuobstwiesen

Auf Streuobstwiesen sollten Sorten gepflanzt werden, die
•    standörtlich anspruchslos und klimatisch geeignet sind
•    starkwachsend sind und mit einer Grasbewuchs der Baumscheibe umgehen können
•    wenig Pflege benötigen
•    gegenüber Krankheiten robust sind
•    auf Sämlingsunterlage veredelt und als Hochstämme gezogen wurden sind (erster Astansatz bei mind. 1,80 m)
•    lagerfähig und gut als Most- und Küchenobst verwertbar sind

 

Empfehlenswerte Apfelsorten zum Anbau auf Streuobstwiesen im Elbe-Röder-Dreieck

 

Berlepsch
Berner Rosenapfel
Bohnapfel
Boiken
Boskoop
Croncels
Danziger Kantapfel
Dülmener Rosenapfel
Eifeler Rambur
Galloway Pepping
Gelbe Sächsische Renette
Gelber Edelapfel
Geflammter Kardinal
Goldparmäne
Goldrenette von Blenheim
Harberts Renette
Jakob Lebel
Jakob Fischer
Kaiser Wilhelm
Landsberger Renette
Lohrer Rambur
Ontario
Purpurroter Cousinot
Riesenboiken
Rheinischer Krummstiel
Rheinischer Winterrambour
Roter Bellefleur
Roter Eiserapfel
Rote Sternrenette
Schöner von Nordhausen
Schöner von Wiltshire
Zabergäurenette 

 

Äpfel für eher trockene Standorte

 

Croncels
Danziger Kantapfel
Geflammter Kardinal
Goldparmäne
Kaiser Alexander
Kaiser Wilhelm
Riesenboiken

 

Äpfel für eher feuchte Standorte

 

Berlepsch
Berner Rosenapfel
Boiken
Boskoop
Roter Eiserapfel

 

Apfelsorten für Straßen und Feldwege

 

Bohnapfel
Karmeliterrenette
Kasseler Renette
Landsberger Renette
Rote Sternrenette
Roter Cousinot
Weißer Wintertaffetapfel
Apfelsorten für den Hausgarten
Alkmene
Discovery
Gelber Bellefleur
James Grieve
Prinz Albrecht
Schöner von Herrnhut

 

Spätblühende Apfelsorten (geringe Anfälligkeit gegenüber Spätfrost)

 

Brauner Matapfel
Brettacher
Champagner Renette
Engelsberger
Graham’s Jubiläumsapfel
Harberts Renette
Königlicher Kurzstiel (extrem spät)
Roter Bellefleur (extrem spät)
Rote Sternrenette
Spätblühender Taffet-Apfel (extrem spät)
Weißer Wintertaffetapfel

 

Empfehlenswerte Birnensorten zum Anbau auf Streuobstwiesen im Elbe-Röder-Dreieck

 

Blumenbachs Butterbirne
Boscs Flaschenbirne
Conference
Doppelte Philipsbirne
Gellerts Butterbirne
Gräfin von Paris
Gute Graue
Herrenhäuser Winterchristbirne
Köstliche von Charneux
Pastorenbirne
Petersbirne
Pitmaston
Prinzessin Marianne


Quellen:

Karl-Heinz Vanicek: Obstbau im Garten; VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1981 Berlin
Herbert Petzold: Apfelsorten; Neumann Verlag, 1982 Radebeul
Franz Mühl: Alte und neue Apfelsorten; Obst- u. Gartenbauverlag, 2014
Herbert Petzold: Birnensorten; Neumann Verlag, 1989 Radebeul